Spezialausbildung für unsere kleinen Spezialisten

Am frühen Morgen des 15. Juli 2015 trafen sich unsere Jugendfeuerwehrmitglieder im Gerätehaus ein. Grund hierfür war das traditionelle Spezialistenlager in unserer Wehr, welches sich über vier Tage erstreckte.

Die Eröffnung des Lagers übernahm unser scheidender Bürgermeister Frank Uhlig. Danach wurden die Zelte auf dem Depotplatz bezogen und die Einsatzkleidung der Jugendfeuerwehr ins eigens dafür vorbereitete Aufenthaltszelt verbracht.

Es dauerte nicht lang da ertönte ein schrilles klingeln, wenn die Klingel ertönte war dies das Zeichen für die Kinder sich schnellstens im Aufenthaltszelt umzuziehen und vor dem Zelt anzutreten. Nach dem alle angetreten waren ging es zur Ausbildung, hierbei stand die Bedienung der Feuerwehrpumpen, das Ausleuchten von Einsatzstellen und die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Hierfür wurde uns ein Fahrzeug welches wir mit dem Rettungsgerät - Schere und Spreizer - bearbeiten konnten, von Herrn Massalsky bereitgestellt.

Am frühen Abend wurden wir das erste Mal von der Klingel zu einem Einsatz gerufen. Einsatzstichwort war Rauchentwicklung am Netto Einkaufsmarkt. Hierbei musste eine Wasserversorgung aus der nahegelegenen Wilisch aufgebaut und die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden. Danach war der erste Tag auch schon vorbei und alle konnten sich erschöpft in ihre Zelte legen.

Der zweite Tag begann gleich mit Frühsport, denn Feuerwehrleute sollten auch eine gewisse Fitness haben. Nachdem die Kinder gezeigt hatten wie Fit sie sind, oder auch nicht, ging es zum Frühstück ins Depot. Am Vormittag stand das Training für einen bevorstehenden Wettkampf an, dazu später mehr. Nach dem Mittag wurde bei einer Stationsausbildung am Röhrgraben das Anstauen von Fließenden Gewässern, suchen von Vermissten Personen und das Ausleuchten von Stollen vermittelt. Auch hier waren die Ausbildungen schon in Vorbereitung auf eventuell folgende Einsatzübungen.

Auch an diesem Abend erschallte die Klingel. Diesmal gab es einen Waldbrand in der Nähe der Gifthütte. Hier waren das Anstauen von fließenden Gewässern und das Ausleuchten der Einsatzstelle gefordert. Die Brandherde waren dann schnell mit zwei C-Strahlrohen vom LF16/12 und der Schnellangriffsleitung vom Tanker (TLF4000) gelöscht.

Tag drei begann etwas ruhiger und zwar mit der Kontrolle der Schutzkleidung auf Vollständigkeit und Sauberkeit. Nach dem Frühstück begann die Funkausbildung in der den Kindern alles zum Thema Funk gelehrt wurde.
Aufgrund des heißen Wetters wurde von eigentlichen Plan abgewichen und ein Abstecher zum Freibad unternommen, wo wir uns alle erfrischen konnten. Zum Mittagessen ging es dieses mal auf den Sauberg in die Saubergklause wo uns lecker Schnitzel mit Pommes von der Chefin Frau Brosell serviert wurde. Vielen Dank noch einmal an das Team der Saubergklause.

Nach der Mittagsruhe, die alle brauchten, besetzten wir die Fahrzeuge. Das Ziel der Fahrt war die Boulderlounch in Chemnitz wo wir von einer Trainerin in das freie Klettern ohne Sicherung eingewiesen wurden. Nach zweieinhalb Stunden waren alle total fertig und es wurde die Heimreise angetreten. Der Besuch der Kletterhalle wurde uns durch die großzügige Spende des Ehrenmitgliedes des Fördervereins der FFW - Kurt Heublein aus Ebneth-Hainweiher – ermöglicht.

Im Gerätehaus angekommen wartete auch schon das Abendessen. Danach zogen sich alle völlig erschöpft in ihre Zelte zurück. Doch halt, täglich grüßt das Murmeltier halt nein die Klingel.

Einsatz !!!! Verkehrsunfall mit einem Fahrrad auf dem Planetenwanderweg. Am Einsatzort angekommen musste erst wieder einmal die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden um sich einen Überblick zu verschaffen. Als die verletzte Radfahrerin und der umherirrende vermeintliche PKW-Fahrer versorgt waren stellte sich heraus dass dieser nicht der Lenker des Wagens war. Nun wurde der Einsatz erweitert auf die Suche einer vermissten Person. Mit Hilfe aller Beleuchtungsgeräte die unsere Wehr vorhält, Drehleiter, Lichtmaßt TLF4000, Lichtmaßt LF 16/12 und Beleuchtungsset des LF 16/TS, leuchteten wir das Umfeld der Einsatzstelle Großräumig aus. Kurze Zeit später wurde das angrenzende Feld, mit einer Menschenkette aus allen Jugendfeuerwehrlern, bis zu einer Baumgruppe abgeschritten. An dieser fand man eine Betrunkenen schlafende Person die sich als Fahrzeughalter herausstellte. Nach der Rückkehr ins Gerätehaus ging es schnellstens zurück in die Zelte.

Am Vormittag des vierten Tages Übten wir noch einmal für den Wettkampf der am Nachmittag stattfinden sollte. Die Betreuer hatten die „wahnwitzige“ Idee die drei Mannschaften der Jugendfeuerwehr gegen eine Ü30 Auswahl der aktiven Wehr antreten zu lassen. Hierbei wurden die Mannschaften im Löschangriff, Knoten und Bunde und der Ersten Hilfe getestet. Nach einem riesen Spaß dem auch die Eltern der Kinder beiwohnten wurde das Ergebnis verkündet. Platz 1 erkämpfte sich die erste Mannschaft der Jugendfeuerwehr, den 2. Platz die aktive Wehr, Platz 3 die zweite Mannschaft der Jugend und Platz 4 die dritte Mannschaft der Jugend. Vielen Dank noch einmal an die Teilnehmer der aktiven Wehr.

Noch einmal ertönte die Klingel, die Abschlussübung stand an. Einsatzstichwort war Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person und brennendem Wohnwagen. Am Einsatzort, Auto Export Massalsky, angekommen erwartete die Kinder eine Überraschung. Hier warteten schon zahlreiche Eltern um sich das Spektakel anzusehen. Ziel der Abschlussübung war es die eingeklemmte Person mittels Rettungsgerät aus dem PKW zu befreien und den Eltern zu zeigen was die Kinder schon alles gelernt hatten.

Am Abend standen dann noch der Abschluss und das Grillfest an. Zum Abschluss bedankte sich die „neue“ Bürgermeisterin Frau Franzl bei allen Beteiligten des Spezialistenlagers. Im Anschluss konnten alle Kinder mit ihren Eltern die Aussicht aus 32 Meter Höhe über unsere Bergstadt genießen. Es war ein rundum gelungenes Lager und Abschlussfest für alle.

Zum Schluss will sich die Leitung der Jugendfeuerwehr noch einmal bei der Wehrleitung, bei den Betreuern, unserer Küchenfee Renate, der Stadt, bei der Firma Auto Export Massalsky für die Bereitstellung der Autos, beim Team der Saubergklause und bei allen anderen Nichtgenannten die zum Gelingen des Spezialistenlagers beigetragen haben recht herzlich bedanken!!!

Enrico Hähnel
im Namen aller Mitglieder der Jugendfeuerwehr Ehrenfriedersdorf